Weiler Zeitung,  07.07.2020 

Zum Hirnichopf und zurück

Alisa Eßlinger,  06.07.2020

HirchikopfTrotz Einhaltung der Schutzmaßnahmen war die Rundwanderung zum Hirnichopf ein voller Erfolg. Foto: zVg

Weil am Rhein  - Nach monatelanger Pause meldete sich der Weiler Schwarzwaldverein mit einer Wanderung zurück. Am Sonntag folgten zwölf Personen Wanderführer Ulrich Siemann ins schweizerische Jura. Im Gespräch mit unserer Zeitung berichtet er über die erste Tour nach dem Lockdown.

Offiziell sind Gruppenwanderungen des Schwarzwaldvereins seit dem 1. Juli unter bestimmten Schutzmaßnahmen wieder möglich. Dies hatte der Verein gleich genutzt und an sein Jahresprogramm angeknüpft. Gestartet waren die zwölf Wanderfreudigen in Weil am Rhein. Mit dem Auto ging es ins schweizerische Jura.

Die Wandergruppe wurde mit perfektem Ausflugswetter belohnt. „Es war nicht zu kalt und nicht zu warm. Außerdem ist es den Tag über trocken geblieben“, erzählt Siemann.

Die Wanderung führte an den Ibachfällen vorbei über den Hirnichopf mit Alpensicht zur Potifluh. Dort machte die Gruppe eine Vesperpause und konnte während der Stärkung das Bogental und die Burgruine „Gilgenberg“ von oben bewundern. „Wir saßen direkt auf einem Felsen am Zinglen­grad und hatten von dort aus einen perfekten Blick hinunter.“ Später wanderten die Teilnehmer hinab zur Ruine, wo der Wanderführer etwas über die Geschichte der ehemaligen Burg zum Besten gab. Dann ging es wieder zurück zum Hirnichopf an Orchideenwiesen vorbei zu einem Bergrestaurant, wo die Gruppe einkehrte.

Eigentlich wären 20 Personen nach der Verordnung des Ministeriums erlaubt, aber der Hauptverein in Freiburg hatte entschieden, auf Nummer sicher zu gehen und die Wanderungen auf zwölf Personen zu beschränken. „Sobald es bekannt war, dass die Wanderung stattfinden konnte, sind viele Anmeldungen eingegangen. Die Nachfrage war so groß, dass wir leider nicht alle mitnehmen konnten“, berichtet Siemann. Trotz Maskenpflicht im Auto sowie einem Mindestabstand von eineinhalb Metern seien die Menschen ganz wild darauf, wieder gemeinsam nach draußen gehen zu können. „Man hat richtig gemerkt, dass die Teilnehmer den persönlichen Kontakt mit anderen vermisst haben.“

Gespräche wurden vermisst

Die reine Gehzeit betrug dreieinhalb Stunden, länger als eigentlich eingeplant. „Wir haben häufiger Pausen gemacht. Auf der Strecke gibt es viel zu sehen und die Wandertruppe hatte viel zu erzählen. Wir haben uns so lange nicht gesehen, deshalb waren alle sehr gesprächsbedürftig“, sagt Siemann schmunzelnd.

Die Rückmeldung der Teilnehmer sei mehr als positiv gewesen und Siemann ist froh, dass alles gut gegangen ist. „Es ist niemand gestolpert, auch wenn die Wege nicht die einfachsten waren.“ Es galt nämlich, einen Fels zu besteigen und sich entlang des Abgrunds zu bewegen. „Bei unseren Touren sollten erfahrende Wanderer mit guter Kondition teilnehmen. Das war nicht ganz so einfach, da viele eine lange Ruheperiode hinter sich haben.“

Trotz Richtlinien sei die Wanderung jedoch wie gewohnt abgelaufen, berichtet der Wanderführer. „Alles war wie üblich, nur dass der körperliche Kontakt, sei es Händeschütteln oder eine Umarmung, ausbleiben mussten“, erzählt Siemann.

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